Save the date – nächster globaler Klimastreik am 24. September

Am Freitag, den 24. September ist es wieder soweit: Es gehen weltweit hunderttausende Menschen auf die Straßen: Für echten Klimaschutz, eine Zukunft ohne Klimakrise und das Versprechen, die Bundestagswahl zur Klimawahl zu machen. Es wird in 171 deutschen Städten gestreikt.

Auch das Team von #wählbar2021 wird in Berlin, Freiburg und Karlsruhe vor Ort dabei sein und die Demonstration auf Social Media (Instagram, Twitter, Facebook) begleiten!

Seien auch Sie in Ihrer Stadt dabei und setzen Sie ein Zeichen für echten Klimaschutz! Finden Sie hier heraus, in welcher Stadt (Ihrer Nähe) eine Demo stattfindet!

Außerdem können Sie Freunde, Bekannte auf den globalen Streiktag aufmerksam machen und sich im Vorfeld auch Mobilisierungs-Material online bestellen!

Fehlende Maßnahmen: Bundestag verschärft nur Klimaziele

Berlin/Freiburg, 23. Juni 2021. Der Bundestag wird neben den Zielen im Bundesklimaschutzgesetz (BKlimaG) am Donnerstag zahlreiche Energiegesetze noch einmal anschärfen. Die Bundesregierung reagiert damit auf das wegweisende Urteil des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG) von Ende April. „Mit Blick auf die Bundestagswahl muss Klimaschutz als Pflichtaufgabe rechtlich aber noch stärker konkretisiert werden, um die Freiheitsrechte nachfolgender Generationen nicht weiter zu gefährden“, sagte Dr. Jörg Lange, Mitinitiator von #wählbar2021 und geschäftsführender Vorstand des CO2 Abgabe e.V. Daneben bedürfe es weiterer klimapolitischer Leitplanken, die mit einem 100 Tage-Sofortprogramm nach der Bundestagswahl angegangen werden müssen. Die Initiative #wählbar2021 schlägt dazu konkrete Maßnahmenpakete vor. Klimaschutz als rechtliche Pflichtaufgabe zu konkretisieren ist das erste von insgesamt 19 dieser Pakete.

Pressemitteilung zum Launch von #waehlbar2021

„Prüf deine Parlamentarier*innen“ – Mitmachplattform #wählbar2021 checkt Wahlkreiskandidat*innen auf Klimatauglichkeit

Berlin/Bochum/Freiburg/Hamburg, 15. Juni 2021: Zum Start der Initiative #wählbar2021 haben Prominente, Future-Gruppen, Nichtregierungsorganisationen und Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen auf entschlossenes Handeln beim Klimaschutz gedrungen. Über www.wählbar2021.de können sich Bürgerinnen und Bürger direkt an „ihre“ Wahlkreiskandidatinnen und Kandidaten für die Bundestagswahl 2021 wenden, und dort Positionen zur Klimapolitik vergleichen und über sie ins Gespräch kommen. #wählbar2021 fördert damit Transparenz und Basisdemokratie und bringt den Klima-Wahlkampf in die Dörfer, Kreise und Städte.

„#wählbar2021 ist eine interaktive Plattform, auf der ich mich über konkrete Maßnahmenvorschläge zum Klimaschutz, die von Expertinnen und Experten empfohlen werden, informieren kann. Diese Vorschläge kann ich dann mit den Positionen der Wahlkreiskandidat*innen und von Personen und Organisationen vergleichen, die #wählbar2021 unterstützenden“, erklärt Dr. Jörg Lange, Mitinitiator und geschäftsführender Vorstand des CO2 Abgabe e.V. „Wir wenden uns dabei vor allem an die Wahlkreiskandidatinnen und Kandidaten: Positionieren Sie sich auf #wählbar2021, um Ihren Wählerinnen und Wählern zu zeigen, wofür sie in der Klimapolitik stehen“, so Lange weiter.

Das besondere an #wählbar2021: Die Plattform bietet Wählenden die Möglichkeit, mitzumachen und ihre Wahlkreiskandidaten direkt anzuschreiben, um sie zur Teilnahme an #wählbar2021 aufzufordern. „Die Menschen haben zu ihrer Wahlkreiskandidatin oder ihrem Kandidaten vor Ort einen viel direkteren Bezug als zum Politikbetrieb im fernen Berlin. Deswegen interessiert es sie, wofür ‚ihre‘ Kandidatin bzw. ‚ihr‘ Kandidat in Klimafragen eigentlich steht“, ist Lange überzeugt. Für die Politiker bietet sich auf der anderen Seite die Möglichkeit, beim wichtigen Wahlkampfthema „Klimaschutz“ zu punkten und ihre Wählerschaft direkt zu erreichen.

„Wir wollen einen Beitrag leisten für mehr Transparenz und Basisdemokratie in der Bundestagswahl 2021“, so Lange. „Die Plattform steht bereit, jetzt brauchen wir die Unterstützung der Wählerinnen und Wähler sowie der Politikerinnen und Politiker, um sie mit Leben zu füllen.“

Prominente, Future-Gruppen, Nichtregierungsorganisationen und Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen unterstützen die Initiative #wählbar2021:

Volker Finke, Ex-Trainer des Bundesligisten SC Freiburg:

  • „Es fehlt nicht an Wissen zur Bekämpfung der Klimakrise, sondern am politischen Umsetzungswillen. #wählbar2021 befragt daher direkt Kandidatinnen und Kandidaten und nimmt sie in die Verantwortung.“

Dr. Maren Gesina Glüer von Parents for Future Deutschland sagte,

  • „Die Zeit drängt, endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, dass die Klimakrise keine Klimakatastrophe wird. Ansonsten ist die Zukunft aller kommenden Generationen gefährdet.
  • Wir als Eltern haben unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft versprochen und dies Versprechen wollen wir halten, weil wir sie lieben! Wir können es aber nur halten, wenn PolitikerInnen endlich eine effektive Klimapolitik konsequent und schnell umsetzen.
  • Eine Transparenzplattform wie #wählbar2021, auf der man die Einstellung der KandidatInnen mit der eigenen abgleichen kann, ist daher begrüßenswert und kann sehr hilfreich für eine klimapolitisch gute Wahlentscheidung sein. Denn eins ist klar: die Bundestagswahl muss zur Klimawahl werden!“

Aysel Osmanoglu, Vorständin der GLS Gemeinschaftsbank eG:

  • „Das Wahljahr stellt eine großartige Chance dar, unseren Beitrag zu den vereinbarten Klimazielen zu leisten. Dafür braucht es konkrete Maßnahmen, um die entsprechenden Rahmenbedingungen auf politischer Ebene zu installieren. Mit #wählbar2021 kann jede*r von uns vergleichen, ob unsere politischen Vertreter*innen sich im Sinne einer sozialen, ökologischen und ökonomischen Zukunft einsetzen.“

Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin:

  • „Wir können die katastrophalen Folgen der Klimakrise nur abwenden, wenn Politik schnell ins Handeln kommt. Die Aktion #wählbar2021 erhöht den Druck auf alle künftigen Abgeordneten und bringt das Thema Klimaschutz noch stärker ins öffentliche Bewusstsein. Darum unterstütze ich die Aktion und wünsche ihr vollen Erfolg.“

Klima-Aktivistin Annika Rittmann (aus Hamburg) von Fridays for Future Deutschland:

  • „Diese Legislatur ist unsere letzte Chance, Deutschland auf einen 1,5-Grad-Pfad zu bringen. Daraus ergibt sich der klare Anspruch an alle Kandidat*innen, in ihren Fachgebieten und Wahlkreisen klimagerechte Politik umzusetzen. Dieses Commitment können wir alle nun auch bei #wählbar2021 einfordern.“

Weitere Zitate von Menschen wie

  • Prof. Dr. Harald Welzer, futurzwei
  • Gudrun Heute-Bluhm, Städtetag Baden-Württemberg
  • Monika Griefahn, Cradle to Cradle
  • Uli Burchardt, Oberbürgermeister Stadt Konstanz
  • Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer Deutsche Umwelthilfe
  • u.v.m. finden Sie hier

Weitere Informationen sowie unterstützende Organisationen und Unternehmen finden Sie unter

Zur Aufzeichnung der Pressekonferenz

Hintergrund: #wählbar2021 steht allen demokratischen Organisationen offen. Unterstützende Personen und Organisation können ebenfalls an der Bewertung teilnehmen und ggf. abweichende Vorschläge bei den Maßnahmenpaketen eintragen. Im rechtlichen Sinne ist #wählbar2021 eine Initiative des CO2 Abgabe e.V. der sich mit seinen über 1.000 Mitgliedern aus Unternehmen, Kommunen, Verbänden und Einzelpersonen für wirksamere Preise auf Treibhausgase einsetzt.

Pressekontakt

Ulf Sieberg, Tel. 0152 553 70 200, E-Mail Ulf.Sieberg@co2abgabe.de

Klima-Pledge – Meine Stimme für die Zukunft!

Vor uns liegt das Jahrzehnt der Entscheidung: Noch können wir das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens einhalten und die Klimakrise und ein weltweites Artensterben eindämmen. Die nächste Bundesregierung muss Klimagerechtigkeit und den Schutz der Artenvielfalt deshalb zur obersten Priorität machen: mit einem konsequenten und umweltfreundlichen Umstieg auf Erneuerbare Energien und einer grundlegenden Verkehrs- und Agrarwende, die sozial gerecht gestaltet werden. Gemeinsam machen wir die Wahl zur Klimawahl!

Erfahren Sie mehr!

Was sind Carbon Contracts for Difference (Differenzverträge)?

In der Regel sind Umstellungen von Produktionsprozessen in der Industrie mit erheblichen Sprunginvestitionen verbunden (z.B. Ersatz von Erdgas als Energieträger durch Grünen Wasserstoff). Sprunginvestitionen zeichnen sich bei kompletten Verfahrensumstellungen oft durch überdurchschnittlich hohe Finanzierungsvolumina mit entsprechend hohen Risiken und Fremdfinanzierungsbedarf aus. Die zugrundliegenden CO2-Vermeidungskosten der Umstellung sind deutlich höher, als die auch bei gestiegenem Minderungspfad steigenden CO2-Preise im EU-ETS erwarten lassen. Damit bleibt eine Finanzierungslücke bei treibhausgasintensiven Unternehmen bestehen, die z.B. durch Verträge zwischen dem Staat und dem investierenden Unternehmen geschlossen werden kann (Differenzverträge oder Carbon Contracts for Difference, CCfD). Hierzu schließt der Staat mit einem Industrieunternehmen einen Vertrag, in dem er Zuschüsse zahlt, solange der Preis für Treibhausgase zu niedrig ist, um in treibhausgasneutrale Produktionsanlagen investieren zu können oder die Betriebskosten wie z.B. den Einkauf von Grünem Wasserstoff decken zu können. Wenn der CO2-Preis schließlich ansteigt, zahlt das Unternehmen an den Staat zurück. Beispiel: Angenommen die Vermeidungskosten (abzgl. eingesparte Betriebskosten) eines neuen treibhausgasneutralen Produktionsverfahrens in der Chemie über Grünen Wasserstoff liegen bei 170 € pro Tonne CO2e, der Preis des EU-ETS aber nur bei 50 € pro Tonne. So fehlen dem Unternehmen 120 € pro Tonne, die er nicht z.B. über den Verkauf von entsprechend nicht benötigten EU-ETS Zertifikaten einnehmen kann. Diese stellt der Staat so lange zur Verfügung, bis die EU-ETS-Preise die Höhe von 170 € pro Tonne CO2e erreicht haben. Auf diese Weise kann das Unternehmen sofort mit der treibhausgasneutralen Produktion seines Grundstoffes beginnen und muss nicht erst warten, bis die CO2-Preise das entsprechende Niveau erreicht haben. (vgl. auch Richstein et al. 2021, Stede et al. 2021DIW 2019).